Unser Jesus-Bild

Anlässlich des heutigen Karfreitags habe ich einen Artikel geschrieben, der vielleicht an deiner bisherigen Perspektive rütteln wird.

Karfreitag – eine andere Perspektive

Ist es nicht paradox und widersprüchlich, dass Jesus von Nazareth, der Wunder vollbracht haben soll, der spirituell sehr weit entwickelt gewesen sein soll, durch die Römer gefangen genommen werden konnte?

Hätte ein solch hochentwickelter Mensch nicht

dem Kreuz entgehen können?

Dieser Mensch, Jesus von Nazareth, so wurde es durch die Generationen vor uns gedeutet, hat das Leiden, die Schuld der Menschen auf sich genommen.

Wie viele von uns sind aufgewachsen mit dem Bewusstsein von Schuld und Leiden. Gepredigt von Geistlichen und überall weitervermittelt!  Überall das Bild des leidenden Jesus am Kreuz. In Bildern und Holzkreuzen immer wieder dargestellt. Bilder und Kreuze, die in einer Zeit entstanden sind, in der rohe Gewalt, Unterdrückung, Ausbeutung die normale Welt war. In dieser Zeit wurde versucht, durch religiöse Riten, Bilder, Predigten die Menschen in eine zivilisiertere, mitmenschlichere, humanere Welt zu führen. Dazu gehörten auch drastische Worte und Bilder, die Hölle als Sinnbild, Gottes Strafen, um das Bewusstsein der Menschen in eine geregelte, gerechtere, friedlichere Welt zu bringen.

Ist das Bild, das wir von Jesus von Nazareth haben, vielleicht zu einseitig? Gibt es vielleicht noch ein ganz anderes?
Einen anderen Blickwinkel?

 

Foto pixabay - ausgebreitete Arme
Foto pixabay – ausgebreitete Arme

Jetzt eine konkrete Frage:

Wie würdest du heute einen Menschen wahrnehmen, der irgendwo steht und die Arme ausbreitet?

 

 

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Offen, empfangsbereit, voller Vertrauen, selbstsicher, selbstbewusst …?!

Ich stehe hier voll im Leben – ich stehe hier für mich, für meine Werte ein!

Ist das nicht eine befreiende Offenheit, eine Art „Leben, nimm mich“?

 

 

Kennst du Bilder, in denen Menschen sich mit offenen Armen ganzen Armeen oder Polizisten in totalitären Staaten gegenüberstellen?

Ist möglicherweise das Bild des Jesus von Nazareth mit ausgebreiteten Armen eine Metapher für Hingabe und Offenheit, für die Bereitschaft, das Leben anzunehmen, wie es ist, mit all seinen Facetten? Mit den schönen und den weniger schönen Seiten?  

cristo-redentor-1622344Solltest du diese Sichtweise nicht als eine mögliche Perspektive ansehen können, ist das auch o.k.!

 

Stell dir aber mal vor, du würdest dieses Bild der weit geöffneten Arme als ein Symbol für „das Leben mit Offenheit, Hingabe, Bereitschaft annehmen“ ein Stück weit mehr in dein Leben bringen.

Stell dir vor, du würdest die nicht so angenehmen Momente, in denen du leidest oder dich wehrst, mit Offenheit und Bereitschaft annehmen.

Vielleicht liegt hier eine Botschaft des Sohnes Gottes, die wir als Kinder Gottes so noch nicht für uns entdeckt haben.

Ich wünsche dir frohe und schöne Ostertage

Michael

Veranstaltungen an den Ostertagen

Ein Gedanke zu „Unser Jesus-Bild

  1. Lieber Michael,
    ein Mensch, stehend, mit ausgebreiteten Armen bedeutet für mich, dass er jemanden oder auch die ganze Welt umarmen, in seine Arme schließen möchte.
    Liegt der Mensch hingegen auf dem Rücken, so zeigt das für mich, dass er bereit ist, das was da ist, anzunehmen. Eine Position, die ich selten einmal einnehme, mich so hinzulegen. Auf dem Wasser bedeutet es auch, mich tragen zu lassen.
    Ich sehe, da ist eine ganze Menge drin.
    Liebe Grüße & schöne Ostern
    Uwe

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